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Gemeinsam sind wir stärker: RS und Distrelec haben sich zusammengeschlossen und können Ihnen nun ein breiteres Produktsortiment sowie Schweizer Support und Fachwissen vor Ort anbieten.
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Im Ratgeber erläutern wir die Funktionsweise von Bipolartransistoren als Verstärker und Schalter und wie verschiedene Arten von Bipolartransistoren funktionieren. Darüber hinaus zeigen wir einige Möglichkeiten, wie solche Transistoren eingesetzt werden.
Ein Bipolartransistor – im Englischen als bipolar junction transistor (BJT) oder auch als bipolar transistor bezeichnet – ist ein vielseitig einsetzbares diskretes Halbleitergerät, welches häufig in Schaltungen und Elektronikgeräten eingesetzt wird. Der Begriff "Transistor" ist eine Kombination aus "Transfer" und "Resistor" (Widerstand), was auf seine Fähigkeit hinweist, Widerstand zu übertragen oder zu steuern. Diskrete Halbleiter dienen in erster Linie dazu, eine Funktion als einzelner Halbleiter zu erfüllen, anders als der Einbau mehrerer Halbleiterkomponenten in einen integrierten Schaltkreis auf einer Leiterplatte. Bipolartransistoren sind Halbleiterrelaiskomponenten aus Silizium oder Germanium mit drei Pins (Basis, Kollektor und Emitter), die aus drei Siliziumschichten aufgebaut sind. Es gibt zwei Haupttypen von Transistoren: den PNP- (positiv-negativ-positiv) und den NPN-Typ (negativ-positiv-negativ). Wie bei allen Transistoren besteht die Grundfunktion eines Bipolartransistors in der Regel in der Leistungsverstärkung.
Bipolartransistoren sind stromverstärkende Bauelemente auf Halbleiterbasis, d. h. ein viel geringerer Basisstrom erzeugt einen stärkeren Strom, der vom Emitter zum Kollektor fließt. Im Gegensatz zu Transformatoren, die entweder Strom oder Spannung verstärken können, können Transistoren beides verstärken, daher die Bezeichnung als bipolarer Transistor. In seiner Rohkonfiguration verstärkt ein Bipolartransistor natürlich den Strom, kann aber bei der Integration in einen Stromkreis leicht für die Verstärkung der Spannung sorgen. Daher findet ein Bipolartransistor häufig zur Signalverstärkung über ein breites Spektrum von Stromkreisen, Systemen und Produkttypen hinweg Verwendung.
Bipolartransistoren können sowohl analoge als auch digitale Signale verstärken und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, Gleichstrom zu schalten oder als Oszillator zu arbeiten.
Bipolartransistoren gehören zu den ersten funktionellen Transistoren, die je entwickelt wurden und waren das Ergebnis der unternehmerischen Arbeit der renommierten Physiker und Ingenieure John Bardeen, Walter Brattain und William Shockley. Die drei bauten in der Nachkriegszeit zunächst in den Bell Laboratories Transistoren, welche sich in den darauffolgenden Jahrzehnten zum Standardbauteil in der Elektronik etablierten. Für seinen Beitrag, Bipolartransistoren in der Großserienfertigung einzuführen, erhielt das Erfindertrio 1956 den Nobelpreis.
Der Begriff "Transistor" ist ein Oberbegriff, der verschiedene Arten von Geräten umfasst, die zur Steuerung des elektrischen Stroms verwendet werden. Bipolartransistoren sind eine bestimmte Art von Transistor. Ein anderer weit verbreiteter Transistortyp ist der Feldeffekttransistor (FET).
Der Hauptunterschied zwischen Bipolartransistoren und Feldeffekttransistoren besteht in der Art und Weise, wie sie den Strom steuern.
Bipolartransistoren sind stromgesteuerte Geräte. Das bedeutet, dass eine kleine Änderung des Stroms, der in die Basis (die mittlere Schicht des Transistors) fließt, eine große Änderung des Stroms bewirkt, der zwischen dem Emitter (der "Eingangsschicht") und dem Kollektor (der "Ausgangsschicht") fließt. Dies macht sie besonders nützlich für Anwendungen wie Signalverstärkung.
Feldeffekttransistoren hingegen sind spannungsgesteuert. Sie verwenden ein elektrisches Feld, um den Stromfluss durch ein Halbleitermaterial zu steuern. Diese Spannungssteuerung macht FETs ideal für Anwendungen, die hohe Eingangsimpedanz erfordern, wie beispielsweise in integrierten Schaltungen, wo sie dazu beitragen, den Stromverbrauch zu reduzieren.
In der Praxis werden beide Typen von Transistoren in einer Vielzahl von elektronischen Geräten und Schaltungen verwendet, abhängig von den spezifischen Anforderungen der Anwendung.
Transistoren werden in vielen verschiedenen Arten von elektrischen und elektronischen Anwendungen verwendet und gelten sogar als einer der grundlegenden Bausteine moderner Schaltkreise.
Vereinzelt oder als diskrete Komponenten können Bipolartransistoren beispielsweise Signale in Stromkreisen verstärken oder als einfache, elektronische Schalter fungieren. Darüber hinaus erlaubt ihr Aufbau die Kombination in größeren Mengen und Arrays. Dadurch bieten sie ein weitaus leistungsstarkes und flexibles Funktionsspektrum für den Einsatz in der modernen Computertechnik und anderen komplexen elektronischen Prozessen. Im Grunde genommen verwenden alle Geräte, die elektronische Schaltungen zur Ausführung von Funktionen beinhalten, einen solchen Transistor. Dabei zählt die Verstärkung des Stroms oder der Spannung eines Eingangssignals sicherlich zu den häufigsten und auch nützlichsten Funktionen dieser Bauteile.
Signalverstärkung: In Audioverstärkern, Radios und anderen Kommunikationsgeräten kommen häufig Bipolartransistoren zum Einsatz. Ihre Fähigkeit, kleine elektrische Signale stark zu verstärken, macht sie hier besonders nützlich. Ein minimaler Spannungswechsel am Basis-Emitter-Übergang kann einen großen Stromwechsel vom Kollektor zum Emitter bewirken, was einer Signalverstärkung entspricht.
Oszillatoren: Diese speziellen Schaltungen erzeugen Wellenformen mit bestimmten Frequenzen, die in Funkkommunikationssystemen, Computertaktsignalen und ähnlichen Bereichen genutzt werden. Bipolartransistoren spielen eine zentrale Rolle in der Funktion dieser Oszillatoren.
Als Schalter: In digitalen Logikschaltungen dienen Bipolartransistoren oft als Schalter, die den Stromfluss steuern. Sie sind entweder vollständig "ein" (leitend) oder "aus" (nichtleitend). Mikroprozessoren und andere digitale Schaltungen verwenden diese Transistoren häufig als Schaltelemente.
Spannungs- und Stromregelung: Um eine konstante Ausgangsspannung oder einen konstanten Ausgangsstrom zu liefern, werden Bipolartransistoren oft in Strom- und Spannungsreglerschaltungen verwendet.
Obwohl moderne Logikschaltkreise, Mikroprozessoren und Speicherchips immer häufiger mit MOSFETs bestückt werden, ist eine Vielzahl anspruchsvoller Anwendungen immer noch auf Bipolartransistoren angewiesen. Dazu gehören das Verstärken von Mikrowellenstrahlung und Mobiltelefonen, Leistungsschaltanwendungen sowie Hochgeschwindigkeitslogikschaltkreise.
Übersicht der Unterschiede von Bipolartransistoren und MOSFETs:
Unterscheidungskriterien | Bipolartransistor | MOSFET |
---|---|---|
Funktionsprinzip | Auf Ladungsträgerbewegung basierend (Elektronen und Elektronenlöcher) | Auf dem Prinzip des elektrischen Feldes basierend |
Steuerung | Durch Strom gesteuert, geringe Eingangsimpedanz | Durch Spannung gesteuert, hohe Eingangsimpedanz |
Leistung | Höhere Leistungskapazität | Oft besser für Anwendungen mit niedriger Leistung geeignet |
Typische Anwendungen | Audioverstärker, HF-Verstärker, Schaltkreise für Leistungsumwandlungen, Oszillatoren | Computerchips, Mikroprozessoren, Speicherchips, Leistungselektronik, Schalter in Elektronikgeräten |
Bipolartransistoren, auch als Bipolar Junction Transistoren (BJT) bekannt, bestehen aus drei Teilen: dem Emitter, der Basis und dem Kollektor. Diese Teile sind in der Regel aus halbleitendem Material gefertigt, wie z.B. Silizium oder Germanium.
Der Emitter ist die Region, aus der Ladungsträger (Elektronen oder Elektronenlöcher) in den Transistor injiziert werden. Im Falle eines NPN-Transistors werden Elektronen vom Emitter in die Basis injiziert, während im PNP-Transistor Löcher vom Emitter in die Basis injiziert werden. Der Emitter ist in der Regel stark dotiert, um eine hohe Injektionsrate von Ladungsträgern zu gewährleisten.
Die Basis ist die mittlere Region, durch die die Ladungsträger transportiert werden. Sie ist sehr dünn und schwach dotiert. Die Basis hat zwei Aufgaben: Sie kontrolliert den Strom, der vom Emitter zum Kollektor fließt (da nur ein kleiner Teil der Ladungsträger in der Basis rekombiniert und der Rest zum Kollektor gelangt), und sie stellt eine Barriere für den Stromfluss vom Kollektor zum Emitter dar.
Der Kollektor ist die Region, in der die injizierten Ladungsträger gesammelt werden. Er ist typischerweise weniger dotiert als der Emitter, aber stärker dotiert als die Basis. Der Kollektor ist auch größer als der Emitter, um eine hohe Leistungsaufnahme zu ermöglichen.
Wie der Name des Bipolartransistorsschon verrät, vereint ein solcher Transistor positive und negative Ladungen (also bipolare Ladungen) in einem Halbleiter. Ermöglicht wird dies durch das Schichten unterschiedlicher Arten von Halbleitern, üblicherweise Silizium oder Germanium, zu einer Verbindung, entweder in der Konfiguration NPN oder PNP. Zwischen den beiden Außenschichten, Kollektor (C) und Emitter (E), befindet sich die Basis (B). Diese werden über Klemmen oder Pins mit dem Schaltkreis verbunden.
Wie bei anderen Transistoren auch besteht das grundsätzliche Funktionsprinzip eines Bipolartransistors darin, eine geringe Menge Strom, die zwischen Basis- und Kollektor fließt, in einen stärkeren Strom zwischen Kollektor- und Emitter umzuwandeln. In dieser Hinsicht gleicht ein Bipolartransistor im Wesentlichen einem Verstärker. Daher überrascht es wenig, dass diese Technologie häufig im Audiobereich Einsatz findet. Besonders gut funktionieren Bipolartransistoren in elektronischen Audio-E/A-Konfigurationen sowie in der Funktechnik bzw. im Mobilfunk.
Bipolartransistoren funktionieren sowohl linear als auch nichtlinear, je nach Bereich des Basis-Emitter-Stroms. Außerhalb des in der jeweiligen Spezifikation des Transistors angegebenen Strombereichs hört die Beziehung zwischen dem Basis-Emitter-Strom und Kollektor-Emitter-Strom (auch Verstärkung genannt) auf linear zu sein. Der Bipolartransistor kann deshalb in einer von drei Betriebsarten betrieben werden: "Sperrbetrieb" (aus), "Sättigung" (ein) sowie die standardmäßige "aktive" (Verstärkungs)-Betriebsart.
Zur besseren Veranschaulichung stellen Sie sich die Schaltung via Transistor einfach als eine Art Ventil vor, das den Elektronenfluss durch die Komponente zum Rest des Stromkreises steuert. In dieser Analogie wäre der Basispin quasi das Ventilrad: Je nachdem, in welcher Betriebsart sich der Transistor befindet (abhängig von den relativen Spannungen an jedem seiner drei Pins), ist die Art und Weise, wie der Strom durch ihn hindurchfließt, unterschiedlich:
Betriebsart "Aktiv"
"Ein" oder Betriebsart "Sättigung"
"Aus" oder Betriebsart "Sperrbetrieb"
Wie aus den oben genannten Aufzählungspunkten hervorgeht, funktioniert der Bipolartransistor beim Betrieb in der Betriebsart "Sperrbetrieb" oder "Sättigung" tatsächlich eher wie ein binärer (Ein-/Aus)-Stromkreisschalter. Neben der Verstärkung zählt dies zu den leistungsstärksten und vielseitigsten Verwendungen von Transistoren, auf die wir im folgenden Abschnitt näher eingehen werden.
Eine der Schlüsselfunktionen von Transistoren stellt die Steuerung des Stromflusses von einem Teil einer elektronischen Schaltung zu einem anderen dar. Wie bereits oben erwähnt, reproduziert ein sich in gesperrter oder gesättigter Betriebsart befindlicher Bipolartransistor im Wesentlichen die binäre Ein-/Aus-Funktion eines regulären Stromkreisschalters. Auf diese Weise kann er zum Erstellen von Logikgattern verwendet werden. Durch die Kombination von Transistoren können zudem alle Grundtypen von Logikgattern (AND, OR und NOT) erzeugt werden. Dies ermöglicht den Aufbau aller Arten von integrierten Schaltkreisen – von einfachen Mikrocontrollern bis hin zu sehr komplexen Mikroprozessoreinheiten. Die Bedeutung von Transistorschaltern für den Aufbau moderner elektronischer Schaltungen kann daher kaum überschätzt werden.
Bipolare und andere Transistortypen weisen verschiedene nützliche Eigenschaften auf, die sie für den Einsatz als Elektronikschalter besonders effizient machen:
Wie oben bereits angesprochen, besteht der Aufbau eines Bipolartransistors aus drei Schichten eines Halbleitermaterials. Die gesamte Leitfähigkeit eines bestimmten Halbleitermaterials kann durch die Einführung verschiedener Fremdatome in der Fertigungsphase in einem als „Dotierung“ bezeichneten Verfahren beeinflusst werden. Durch Beeinflussung der Anzahl der Elektronen im Halbleitermaterial kann die Dotierung dessen Leitfähigkeit sowohl erhöhen oder verringern als auch die Richtung des Stromflusses von einer Schicht zur nächsten beeinflussen, je nachdem, welche Art von Fremdatomen hinzugefügt oder entfernt wurde und wie die Schichten angeordnet sind.
Wurde eine der Halbleiterschichten in einem Bipolartransistor dotiert, um die Elektronenanzahl zu erhöhen, wird er negativ geladen und somit zum N-Typ. Werden hingegen die restlichen ein oder zwei Schichten mit Löchern dotiert, um einen Elektronenmangel zu erzeugen, wird er dadurch positiv geladen und somit zum P-Typ. Je nach Anordnung dieser Schichten ergibt sich einer der zwei Haupttypen von Bipolartransistoren mit jeweils unterschiedlicher Stromflussrichtung: PNP und NPN. Ein PNP-Transistor hat eine N-Typ-Halbleiterschicht, die sich zwischen zwei Schichten aus P-Typ-Material befindet, während es bei einem NPN-Transistor genau umgekehrt ist.
Die Bezeichnungen PNP und NPN...
Im Folgenden halten wir die Unterschiede zwischen NPN und PNP genauer fest:
NPN-Transistoren sind die am häufigsten verwendete Art von Transistoren. Sie werden so hergestellt, dass die Elektronen vom Emitter- zum Kollektor übergehen. Dies führt dazu, dass der Strom in die andere Richtung fließt, d. h. vom Kollektor zum Emitter und dann weiter zum Rest des Stromkreises – im Wesentlichen die „Standard“-Konfiguration eines Transistors. In der Praxis bedeutet dies, dass ein NPN-Transistor eingeschaltet wird, wenn der Strom durch seine Basis fließt.
Die Kernfunktion eines PNP-Bipolartransistors ist genau die gleiche wie bei seinem Gegenstück – nur dass der gesamte Prozess in umgekehrter Richtung abläuft. So fließt der Strom vom Emitter- zum Kollektor statt umgekehrt, wobei der Kollektor einen Mangel an Elektronen aufweist (die oben genannten "Löcher"). Obwohl die Basis noch immer die Gesamtdurchflussmenge steuert, wird ein PNP-Transistor durch ein Low-Signal (Masse) eingeschaltet, im Gegensatz zu einem NPN-Transistor, der durch ein High-Signal (Strom) eingeschaltet wird. Dadurch ist ein PNP-Transistor in der Lage, Wechselstromsignale zu verstärken.