Die Wahl des richtigen Dichtungsmaterials spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Sicherheit von pharmazeutischen Prozessen. Jedes Material besitzt einzigartige Eigenschaften, die unterschiedliche Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben können. Bei der Vielzahl an verfügbaren Hochleistungsdichtungen fällt es oft schwer, den Überblick zu behalten. Im Folgenden stellen wir einige der gängigsten Materialien vor, die in der pharmazeutischen Industrie verwendet werden, und erläutern ihre wichtigsten Eigenschaften und Anwendungsgebiete.
EPDM-Dichtungen
EPDM-Dichtungen bestehen aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomer, einer Art synthetischem Kautschuk, der für seine vielseitigen Eigenschaften bekannt ist. Besonders hervorzuheben ist ihre hohe Temperaturbeständigkeit von etwa -50 °C bis +150 °C, wodurch sie für eine Vielzahl von Produktionsprozessen in der pharmazeutischen Industrie geeignet sind. Zusätzlich zeichnen sie sich durch ihre hervorragende chemische Resistenz aus, insbesondere gegenüber Säuren, Laugen und anderen aggressiven Substanzen, die in pharmazeutischen Anwendungen häufig auftreten.
Die Elastizität und Flexibilität von EPDM-Dichtungen bleiben auch bei niedrigen Temperaturen erhalten, was eine zuverlässige Abdichtung sicherstellt. Ein weiterer Vorteil ist ihre Beständigkeit gegen Heißwasser und Wasserdampf, was sie ideal für Reinigungs- und Sterilisationsprozesse macht. Darüber hinaus erfüllen viele EPDM-Dichtungen die strengen Anforderungen der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration), was ihre Eignung für den Kontakt mit pharmazeutischen Produkten bestätigt.
Zusätzlich bietet dieses Dichtungsmaterial eine hohe Alterungsbeständigkeit, da sie resistent gegenüber UV-Strahlung, Ozon und Oxidation sind. Aufgrund dieser Kombination von Eigenschaften werden EPDM-Dichtungen häufig in Pumpen, Ventilen, Rohrleitungen und Produktionsanlagen in der pharmazeutischen Industrie eingesetzt.
Silikondichtungen
Silikondichtungen bestehen aus einem speziellen Silikonelastomer, das für seine hervorragenden Materialeigenschaften bekannt ist. In der Pharmaindustrie zeichnen sie sich besonders durch ihre hohe chemische Beständigkeit aus, wodurch sie gegen viele Chemikalien und Reinigungsmittel resistent sind. Zudem bieten Silikondichtungen eine exzellente Temperaturbeständigkeit und halten Temperaturen von etwa -60 °C bis +230 °C stand, ohne ihre Elastizität oder Dichtfähigkeit zu verlieren.
Ein weiterer Vorteil von Silikondichtungen ist ihre geringe Druckverformung, was bedeutet, dass sie auch bei dauerhaftem Druck ihre ursprüngliche Form weitgehend beibehalten. Dies gewährleistet eine langfristig zuverlässige Abdichtung. Da Silikon inert ist und nicht zu Verunreinigungen bei Kontakt führt, erfüllt es die hohen Reinheitsanforderungen der Pharma- und Medizintechnik. Diese Eigenschaft macht Silikondichtungen ideal für Anwendungen, bei denen Reinheit und Kontaminationsfreiheit entscheidend sind. Genau diese Eigenschaften machen Silikon auch in der Medizintechnik zu einer der beliebtesten Dichtungsarten.
PTFE-Dichtungen
PTFE-Dichtungen - kurz für Polytetrafluorethylen - werden in der pharmazeutischen Industrie vor allem für die exzellenten Gleiteigenschaften verwendet. Das Material ist außerdem ein elektrischer Isolator und ist fett- und wasserabweisend, was sie vor allem für Nutzungen im Reinraum ideal macht. Neben der Erfüllung der Reinheitsanforderungen sind PTFE-Dichtungen außerdem antiadhäsiv, also kleberesistent, und bietet eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit von -200 °C bis +260 °C. Man kann PTFE-Dichtungen in der Medizintechnik also fast überall problemlos einsetzen.
FKM-Dichtungen
FKM-Dichtungen bestehen aus einer Fluorkautschuk-Mischung und werden in der pharmazeutischen Industrie vorrangig für die exzellente Temperaturbeständigkeit (-20 °C bis +200 °C) eingesetzt. In der Dichtungstechnik halten sie außerdem einer Menge Druck stand und sind extrem schwer zu entflammen, weshalb sie vor allem in Umgebungen oder Stoffen mit hoher Temperatur genutzt werden. Noch dazu ist dieses Dichtungsmaterial sehr abriebfest und ölbeständig.
FDA-konforme Materialien
Alle genannten Materialien sind generell von der amerikanischen Behörde FDA zertifiziert. Diese Zertifizierung gibt an, dass das genannte Material für bestimmte Zwecke zugelassen wird. Das FDA-Register “FDA 21 CFR 177.2600” führt alle zugelassenen Materialien auf. Beim Kauf von Dichtungsmitteln sollte man unbedingt auf die explizite FDA-Zertifizierung achten, um sicherzustellen, dass das Material auch explizit für die Verwendung als Dichtungsmaterial geeignet ist.